Mads Pedersen (Radsportler)

Mads Pedersen
Mads Pedersen (2017)
Mads Pedersen (2017)
Zur Person
UCI-Id 10008689564
Geburtsdatum 18. Dezember 1995 (28 Jahre)
Geburtsort Tølløse Sogn
Nation Danemark Dänemark
Disziplin Straße
Fahrertyp Klassikerspezialist
Körpergröße 179 cm
Renngewicht 70 kg
Zum Team
Aktuelles Team Lidl-Trek
Funktion Fahrer
Internationale Team(s)
2014–2015
2016
2017–
Cult Energy
Stölting Service Group
Trek / Lidl
Wichtigste Erfolge
UCI-Weltmeisterschaften
Weltmeister – Straßenrennen 2019
UCI World Tour
Gent–Wevelgem 2020, 2024
Cyclassics Hamburg 2023
Grand Tours
zwei Etappen Tour de France 2022, 2023
eine Etappe Giro d’Italia 2023
drei Etappen Vuelta a España 2022
Letzte Aktualisierung: 12. April 2024

Mads Pedersen (* 18. Dezember 1995 in Tølløse Sogn) ist ein dänischer Radrennfahrer. 2019 wurde er Weltmeister im Straßenrennen.

Sportlicher Werdegang

Als Juniorenfahrer gelangen Mads Pedersen 2012 Siege bei drei renommierten Rennen, der Tour of Istria, der Trofeo Karlsberg und dem Sint-Martinusprijs Kontich. Im Jahr darauf entschied er Paris–Roubaix Juniors, die Juniorenausgabe von Paris–Roubaix, für sich, ebenso die Course de la Paix für Junioren sowie ein zweites Mal den Trofeo Karlsberg.

In seinem ersten Jahr im Erwachsenenbereich gewann Pedersen die U23-Ausgabe von Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt. 2016 gewann er den Kattekoers, das U23-Rennen von Gent–Wevelgem. Der Sportliche Leiter seines Teams Stölting, André Steensen, prophezeite seinem Schützling nach diesem Erfolg eine vielversprechende Karriere: „Ich bin sicher, dass er in Zukunft ein großer Klassikerfahrer werden kann.“[1] Beim wenige Tage später stattfindenden Rennen Drei Tage von De Panne belegte Pedersen Rang acht in der Gesamtwertung und wurde damit bester Nachwuchsfahrer.[2] 2016 wurde Mads Pedersen dänischer Meister im Straßenrennen der U23.

Im Jahr 2017 wechselte Pedersen zum UCI WorldTeam Trek-Segafredo und wurde dänischer Straßenmeister der Elite. Zudem entschied er die Gesamtwertungen der Tour du Poitou-Charentes und der Dänemark-Rundfahrt für sich.

2018 feierte Pedersen im Sprint seinen ersten Saisonsieg bei der Herald Sun TourNach Rang fünf bei Dwars door Vlaanderen, setzte er sich bei der Flandern-Rundfahrt 50 Kilometer vor dem Ziel mit einer Dreiergruppe vom Hauptfeld ab, die nur vom späteren Sieger Niki Terpstra überholt wurde und konnte so als Zweiter seiner ersten Podiumsplatzierung bei einem Monument des Radsports erringen.[3] Mit der Fyen Rundt und der Tour de l'Eurométropole konnte er zwei Rennen gewinnen und war darüber hinaus erneut auf einer Etappe der Dänemark-Rundfahrt erfolgreich.

Nachdem Pedersen 2019 zunächst nicht an seine Vorjahreserfolge anknüpfen konnte, erzielte er beim Grand Prix d’Isbergues seinen ersten Saisonsieg als Solist vor seinem Teamkollegen John Degenkolb. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Yorkshire eine Woche später gewann Pedersen im Sprint aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe gegen Matteo Trentin und Stefan Küng das Straßenrennen. Nach mehrstündigen Dauerregen hatte sich diese Gruppe ca. 30 Kilometer vor dem Ziel zusammen mit Gianni Moscon und dem favorisierten Mathieu van der Poel aus dem Feld gelöst.[4]

Mads Pedersen im Trikot des Weltmeisters

Seinen ersten Sieg als Weltmeister feierte Pedersen erst im August 2020 im Rahmen der Polen-Rundfahrt, als er die zweite Etappe im Massensprint für sich entschied. Bei der Tour de France 2020 wurde er Dritter in den Massensprints der 1. und Zweiter der Abschlussetappe. Bei der BinckBank Tour übernahm er mit einem Etappensieg am dritten Abschnitt die Gesamtführung, musste diese jedoch am letzten Etappentag abgeben.[5] Wenige Tage später gewann er das belgische Eintagesrennen Gent–Wevelgem im Sprint einer kleinen Spitzengruppe.

Im Frühjahr der Saison 2021 gewann Pedersen zunächst im Sprint Kuurne–Brüssel–Kuurne und wurde im Anschluss hinter Tim Merlier Zweiter der Bredene Koksijde Classic. Nachdem er aufgrund eines positiven COVID-19 Tests nicht an den Start von Gent–Wevelgem ging verlor er bei der Flandern-Rundfahrt bereits früh den Kontakt zum Hauptfeld und gab das Rennen in weiterer Folge auf.[6] Das Critérium du Dauphiné musste er ebenfalls frühzeitig verlassen, da er sich bei einem Sturz auf der 3. Etappe eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte.[7] Im Sommer gewann er jeweils eine Etappe der Dänemark-Rundfahrt und Tour of Norway, bei der er sich auch die Punktewertung sicherte. Nach Platz drei bei der Tour de l’Eurométropole, ging er als Mitfavorit bei Paris–Roubaix an den Start, musste das Rennen jedoch nach einem Sturz im Wald von Arenberg aufgeben.[8]

Im Jahr 2022 gewann Pedersen nach einer Etappe und er Punktewertung des Étoile de Bessèges eine Etappe bei Paris–Nizza. Bei Mailand–Sanremo fuhr er mit der Spitzengruppe über den Poggio und belegte den sechsten Rang. Nach Platz acht bei der Flandern-Rundfahrt bestritt er den Circuit Cycliste Sarthe, wo er zwei Etappen und die Punktewertung für sich entschied. Bei Paris–Roubaix stürzte er bei der Einfahrt in den ersten Kopfstein-Pflastersektor und gab das Rennen wie im Vorjahr auf.[9] Nachdem er im Trikot des dänischen Nationalteams zum zweiten Mal die Fyen Rundt gewann und kurz darauf eine Etappe und die Punktewertung der Belgien-Rundfahrt für sich entschied, startete er bei der Tour de France 2022 an den Start die in Kopenhagen gestartet wurde. Er gewann die 13. Etappeindem er sich sich im Zielsprint einer Ausreißergruppe vor Fred Wright und Hugo Houle durch.[10] Bei der Vuelta a España 2022 gewann er jeweils im Sprint drei Etappen[11] und die Punktewertung.

Nachdem Pedersen im Jahr 2023 das Einzelzeitfahren des Étoile de Bessèges und einen Massensprint bei Paris-Nizza gewonnen hatte, wurde er erneut Sechster bei Mailand–Sanremo. Bei der Flandern-Rundfahrt wurde er am vorletzten Anstieg, dem Oude Kwaremont von Tadej Pogačar und Mathieu van der Poel überholt und sprintete schließlich vor Wout van Aert auf den dritten Platz.[12] Bei Paris–Roubaix wurde er Vierter. Er gewann er den Sprint der 6. Etappe des Giro d’Italia 2023, womit er nun bei allen drei Grand Tours mindestens eine Etappe gewonnen hatte, musste er die Rundfahrt jedoch vor dem 13. Abschnitt krankheitsbedingt aufgeben.[13] Bei der Tour de France 2023 konnte Mads Pedersen ebenfalls eine Etappe gewinnen, ehe er sich im Sprint bei den Straßenradsport-Weltmeisterschaften dem Slowenen Tadej Pogačar geschlagen geben musste und so nur knapp eine Medaille verpasste. Am Ende der Saison gewann er durch seinen Sieg im Abschlusszeitfahren die Gesamtwertung der Dänemark-Rundfahrt und siegte einen Tag später bei den Cyclassics Hamburg.

Im Jahr 2024 gewann Pedersen zunächst die Gesamtwertung des Étoile de Bessèges und der Tour de La Provence, wobei er bei beiden Etappenrennen auch die Punktewertung, sowie eine bzw. drei Etappen für sich entschied. Er wurde Vierter bei Mailand–Sanremo und gewann Gent–Wevelgem, wo er sich im Zweiersprint gegen Mathieu van der Poel durchsetzte. Nachdem er bei Dwars door Vlaanderen in eine Massensturz involviert war, griff Pedersen bei der Flandern-Rundfahrt ein weiteres Mal früh an, belegte jedoch nur den 22. Rang. Eine Woche später wurde er bei Paris–Roubaix hinter den beiden Alpecin-Deceuninck-Fahrern Mathieu van der Poel und Jasper Philipsen Dritter.

Erfolge

Pedersen beim Pavè de Roubaix 2013
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
2024

Wichtige Platzierungen

Grand Tour2017201820192020202120222023
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro138140DNF
Gelbes Trikot Tour de FranceTour12413798105
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta102
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.
Monument20172018201920202021202220232024
Mailand–Sanremo664
Flandern-Rundfahrt2DNF59DNF8322
Paris–Roubaix957151DNFDNF43
Lüttich–Bastogne–LüttichDNF
Lombardei-Rundfahrt
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.

Weblinks

Commons: Mads Pedersen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Mads Pedersen in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Mads Pedersen in der Datenbank von ProCyclingStats.com

Einzelnachweise

  1. Stölting begeistert über Pedersens Attacke an der Muur“. In: radsport-news.com. 23. April 2015, abgerufen am 31. März 2016. 
  2. Stölting-Profi Pedersen in De Panne bester Nachwuchsfahrer. In: radsport-news.com. 23. April 2015, abgerufen am 31. März 2016. 
  3. Pedersen: „Ich habe nicht mehr nachgedacht, nur noch getreten“. In: radsport-news.com. 2. April 2018, abgerufen am 18. April 2018. 
  4. Pedersens Überlebenskampf wird mit WM-Gold belohnt. In: radsport-news.com. 29. September 2019, abgerufen am 29. September 2019. 
  5. Mathieu Van der Poel wins the BinckBank Tour 2020 with an impressive last stage. Abgerufen am 12. April 2024 (britisches Englisch). 
  6. Trek-Segafredo & Bora Out Of Gent-Wevelgem After Covid-19 Outbreak. In: flobikes.com/. 28. März 2021, abgerufen am 12. April 2024 (englisch). 
  7. Pedersen erleidet Gehirnerschütterung bei Dauphiné-Crash. In: radsport-news.com. 2. Juni 2021, abgerufen am 12. April 2024. 
  8. Luke Rowe bites back after being blamed for Mads Pedersen crash at Paris-Roubaix. In: cyclingnews.com. 4. Oktober 2021, abgerufen am 12. April 2024 (englisch). 
  9. 2022 Paris - Roubaix bicycle race complete results. In: bikeraceinfo.com. Abgerufen am 12. April 2024. 
  10. Ausreißer Pedersen gewinnt Hitze-Etappe. In: FAZ.net. 15. Juli 2022, abgerufen am 12. April 2024. 
  11. Hattrick für Pedersen bei Vuelta. In: derstandard.at. 9. September 2022, abgerufen am 12. April 2024. 
  12. Am Oude Kwaremont machte Pogacar alles klar. In: radsport-news.com. 2. April 2023, abgerufen am 12. April 2024. 
  13. Dani Ostanek: Mads Pedersen leaves the Giro d'Italia with tracheitis. 19. Mai 2023, abgerufen am 12. April 2024 (englisch). 

1927, 1930, 1932 Alfredo Binda | 1928, 1929 Georges Ronsse | 1931 Learco Guerra | 1933 Georges Speicher | 1934 Karel Kaers | 1935 Jean Aerts | 1936 Antonin Magne | 1937 Eloi Meulenberg | 1938 Marcel Kint | 1946 Hans Knecht | 1947 Theofiel Middelkamp | 1948, 1950 Briek Schotte | 1949, 1956, 1957 Rik Van Steenbergen | 1951 Ferdy Kübler | 1952 Heinz Müller | 1953 Fausto Coppi | 1954 Louison Bobet | 1955 Stan Ockers | 1958 Ercole Baldini | 1959 André Darrigade | 1960, 1961 Rik Van Looy | 1962 Jean Stablinski | 1963 Benoni Beheyt | 1964 Jan Janssen | 1965 Tom Simpson | 1966 Rudi Altig | 1967, 1971, 1974 Eddy Merckx | 1968 Vittorio Adorni | 1969 Harm Ottenbros | 1970 Jean-Pierre Monseré | 1972 Marino Basso | 1973 Felice Gimondi | 1975 Hennie Kuiper | 1976, 1981 Freddy Maertens | 1977 Francesco Moser | 1978 Gerrie Knetemann | 1979 Jan Raas | 1980 Bernard Hinault | 1982 Giuseppe Saronni | 1983, 1989 Greg LeMond | 1984 Claude Criquielion | 1985 Joop Zoetemelk | 1986 Moreno Argentin | 1987 Stephen Roche | 1988 Maurizio Fondriest | 1990 Rudy Dhaenens | 1991, 1992 Gianni Bugno | 1993 Lance Armstrong | 1994 Luc Leblanc | 1995 Abraham Olano | 1996 Johan Museeuw | 1997 Laurent Brochard | 1998 Oscar Camenzind | 1999, 2001, 2004 Óscar Freire | 2000 Romāns Vainšteins | 2002 Mario Cipollini | 2003 Igor Astarloa | 2005 Tom Boonen | 2006, 2007 Paolo Bettini | 2008 Alessandro Ballan | 2009 Cadel Evans | 2010 Thor Hushovd | 2011 Mark Cavendish | 2012 Philippe Gilbert | 2013 Rui Costa | 2014 Michał Kwiatkowski | 2015, 2016, 2017 Peter Sagan | 2018 Alejandro Valverde | 2019 Mads Pedersen | 2020, 2021 Julian Alaphilippe | 2022 Remco Evenepoel | 2023 Mathieu van der Poel

1986 Rolf Sørensen | 1987 Kim Andersen | 1988 Søren Lilholt | 1989 Johnny Weltz | 1990 Brian Holm | 1994, 2004 Michael Blaudzun | 1992, 1995, 1996 Bjarne Riis | 1997, 1999 Nicolai Bo Larsen | 1998 Frank Høj | 2000 Bo Hamburger | 2001 Jakob Piil | 2002 Michael Sandstød | 2003, 2008, 2010, 2011 Nicki Sørensen | 2005 Lars Bak | 2006 Allan Johansen | 2007 Alex Rasmussen | 2009 Matti Breschel | 2012 Sebastian Lander | 2013, 2018, 2019 Michael Mørkøv | 2014 Michael Valgren | 2015 Chris Anker Sørensen | 2016, 2022 Alexander Kamp | 2017 Mads Pedersen | 2020 Kasper Asgreen | 2021 Mads Würtz Schmidt | 2023 Mattias Skjelmose

1934 Gustave van Belle | 1935 Albert Depreitere | 1936, 1937 Robert Van Eenaeme | 1938 Hubert Godart | 1939 André Declerck | 1940–44 nicht ausgetragen | 1945 Robert Van Eenaeme | 1946 Ernest Sterckx | 1947 Maurice Desimpelaere | 1948 Valère Ollivier | 1949 Marcel Kint | 1950, 1955 Albéric Schotte | 1951 André Rosseel | 1952, 1953 Raymond Impanis | 1954 Rolf Graf | 1956, 1957, 1962 Rik Van Looy | 1958 Noël Foré | 1959 Leon Vandaele | 1960, 1961 Frans Aerenhouts | 1963 Benoni Beheyt | 1964 Jacques Anquetil | 1965 Noël De Pauw | 1966 Herman Van Springel | 1967, 1970, 1973 Eddy Merckx | 1968 Walter Godefroot | 1969 Willy Vekemans | 1971 Georges Pintens | 1972 Roger Swerts | 1973, 1978, 1979 Roger De Vlaeminck | 1974 Barry Hoban | 1975, 1976 Freddy Maertens | 1977 Bernard Hinault | 1978 Ferdi Van Den Haute | 1979 Francesco Moser | 1980 Henk Lubberding | 1981 Jan Raas | 1982 Frank Hoste | 1983 Leo van Vliet | 1984, 1986 Guido Bontempi | 1985 Eric Vanderaerden | 1987 Teun van Vliet | 1988 Sean Kelly | 1989 Gerrit Solleveld | 1990 Herman Frison | 1991 Dschamolidin Abduschaparow | 1992, 1993, 2002 Mario Cipollini | 1994 Wilfried Peeters | 1995 Lars Michaelsen | 1996, 1999 Tom Steels | 1997 Philippe Gaumont | 1998 Frank Vandenbroucke | 2000 Geert Van Bondt | 2001 George Hincapie | 2003 Andreas Klier | 2004, 2011, 2012 Tom Boonen | 2005 Nico Mattan | 2006 Thor Hushovd | 2007 Marcus Burghardt | 2008 Óscar Freire Gómez | 2009 Edvald Boasson Hagen | 2010 Bernhard Eisel | 2013, 2016, 2018 Peter Sagan | 2014 John Degenkolb | 2015 Luca Paolini | 2017 Greg Van Avermaet | 2019 Alexander Kristoff | 2020, 2024 Mads Pedersen | 2021 Wout van Aert | 2022 Biniam Girmay | 2023 Christophe Laporte

Personendaten
NAME Pedersen, Mads
KURZBESCHREIBUNG dänischer Radsportler
GEBURTSDATUM 18. Dezember 1995
GEBURTSORT Tølløse Sogn