Naturschutzgebiet Keetzseen

53.2807113.12849Koordinaten: 53° 16′ 50,6″ N, 13° 7′ 42,6″ O

Karte: Mecklenburg-Vorpommern
marker
Naturschutzgebiet Keetzseen

Das Naturschutzgebiet Keetzseen ist ein 330 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern drei Kilometer südlich des Ortes Fürstensee. Es umfasst den Großen und den Kleinen Keetzsee sowie die umliegenden Bereiche mit weiteren Kleingewässern, wie etwa den Buttersee, den Mummelsee und die Drei Pöhler. Die Ausweisung erfolgte am 2. März 1972 und umfasste zunächst nur den Mummelsee bei Drewin. Das Gebiet wurde im Jahr 1994 erweitert. Die Bundesstraße 96 bildet die Westgrenze.

Der Schutzzweck besteht im Erhalt eines strukturreichen Wald- und Seengebietes mit seltenen Tier- und Pflanzenarten.

Das Naturschutzgebiet befindet sich im Naturpark Feldberger Seenlandschaft und ist nach EU-Recht als FFH-Gebiet eingestuft.[1]

Der aktuelle Gebietszustand wird als gut angesehen. Die Errichtung von Stauen im Jahr 1994 wirkte sich positiv auf den Wasserhaushalt aus.

Ein Wanderweg quert das Gebiet, beginnend an der Bundesstraße 96 bei Drewin.

Geschichte und Wasserhaushalt

Die Weichseleiszeit führte zur Endmoränenaufschüttung sechs Kilometer nördlich. Das Naturschutzgebiet befindet sich in einer der Endmoräne vorgelagerten Sanderfläche, in der Dünen aufgeweht wurden, Schmelzwässer abflossen und Toteisformen zurückblieben. Die beiden Keetzseen sind vom Grundwasser durchströmte Rinnenseen. Die Flächen im Gebiet wurden bis in das 19. Jahrhundert landwirtschaftlich genutzt. Ab den 1850er Jahren wurden die bis dahin abflusslosen Seen miteinander verbunden. Der Grundwasserspiegel senkte sich in Folge um einen Meter und höher gelegene Flächen konnten aufgeforstet werden. Der nördliche Teil des heutigen Schutzgebiets war ab 1930 militärisches Sperrgebiet. Die Sprengung des Munitionswerks Fürstensee im Jahr 1945 führte zu einem Waldbrand. Aktuell werden die Wälder forstlich genutzt. In den beiden Keetzseen findet Fischerei statt.

Pflanzen- und Tierwelt

Seltene Armleuchteralgen-Grundrasen sind in den beiden Keetzseen zu finden, weiterhin Mittleres Nixkraut und Tausendblatt. Die Moorseen weisen Schwimmdecken mit Torfmoosen auf.[2] Fischadler, Kranich, Rohrweihe Rohrdommel, Rot- und Schwarzmilan, Schwarz- und Buntspecht kommen vor. Der Fischotter lebt im Gebiet. Zahlreiche Libellenarten wurde nachgewiesen, darunter Grüne Mosaikjungfer, Östliche und Große Moosjungfer.

Literatur

  • Keetzseen 288. In: Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 604 f. 
  • NSG-Verordnung
  • Kartenportal Umwelt des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (Hinweise) mit Geodaten

Einzelnachweise

  1. Originals vom 19. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.umweltkarten.mv-regierung.de (PDF; 83 kB)
  2. Biotopbogen Moor um den Falschhaffsee (PDF; 20 kB)
Naturschutzgebiete im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Naturschutzgebiet
Naturschutzgebiet
Wappen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte
Wappen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte

Barschmoor | Beseritzer Torfwiesen | Birkbuschwiesen | Blüchersches Bruch und Mittelplan | Comthureyer Berg | Conower Werder | Damerower Werder | Drewitzer See mit Lübowsee und Dreiersee | Eichhorst im Schönbecker Wald | Erweiterung Galenbecker See | Erweiterung Putzarer See | Feldberger Hütte | Feuchtgebiet Waidmannslust | Galenbecker See | Großer Schwerin mit Steinhorn | Grundloser See bei Ahrensberg | Hauptmannsberg | Heilige Hallen | Hellberge | Hellgrund | Hinrichshagen | Hullerbusch und Schmaler Luzin | Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen | Kalkhorst | Keetzseen | Klein Vielener See | Klepelshagen | Krüselinsee und Mechowseen | Kuckssee und Lapitzer See | Kulowseen | Landgrabenwiesen bei Werder | Lauenhagener See | Luisenhofer Teiche | Mirower Holm | Mittelsee bei Langwitz | Mönchsee | Müritzsteilufer bei Rechlin | Nonnenbachtal | Nonnenhof | Nordufer Plätlinsee | Nordufer Plauer See | Obere Nebelseen | Ostpeene | Ostufer Tiefwaren – Falkenhäger Bruch | Peenetal | Putzarer See | Rosenholz und Zippelower Bachtal | Rothes Moor bei Wesenberg | Rühlower Os | Sandugkensee | Schlavenkensee | Seen- und Bruchlandschaft südlich Alt Gaarz | Sprockfitz | Stauchmoräne nördlich Remplin | Torfstiche Stuer | Wallberge und Kreidescholle bei Alt Gatschow | Wumm- und Twernsee | Wüste und Glase | Zahrensee bei Dabelow | Zerrinsee bei Qualzow | Ziemenbachtal