Nationale Medizinische Danylo-Halyzkyj-Universität Lwiw

49.83524.0475Koordinaten: 49° 50′ 6″ N, 24° 2′ 51″ O

Nationale Medizinische Danylo-Halyzkyj-Universität Lwiw
Gründung 1784
Trägerschaft staatlich
Ort Lwiw, Ukraine
Rektor Borys Simenkowskyj[1]
Website www.meduniv.lviv.ua

Die Nationale Medizinische Danylo-Halyzkyj-Universität Lwiw (ukrainisch Львівський Національний університет імені Данила Галицького, latein Universitatis Medicinalis Leopoliensis) ist eine der größten und ältesten medizinischen Hochschulen in der Ukraine. Sie bildet Fachkräfte in Medizin, Pädiatrie, Krankheitsprävention, Zahnmedizin und Pharmazie aus. Nach der internationalen Datenbank Scopus steht die Universität an zweiter Stelle unter den medizinischen Universitäten der Ukraine.

Geschichte

Im Königreich Galizien und Lodomerien gegründet, gehörte die Universität über 134 Jahre zu Österreich. Der Ausgang des Ersten Weltkriegs brachte sie 1918 in die Westukrainische Volksrepublik, der sie durch den Polnisch-Ukrainischen Krieg verloren ging. Nach 21 Jahren in der Zweiten Polnischen Republik kam sie 1939 unter die Sowjetische Besetzung Ostpolens und 1941 unter deutsche Besetzung im Generalgouvernement. Sie unterstand ab 1945 der Sowjetunion und kam mit deren Auflösung 1991 zur Ukraine.

Die Universität ist nach Daniel Romanowitsch von Galizien benannt. Ihre Geschichte reicht bis 1661 zurück; allerdings wurde eine medizinische Fakultät erst 1773 gebildet. 1784 gab es an der Universität vier Fakultäten : Theologie, Recht, Philosophie und Medizin. Zwischen 1891 und 1898 kamen Pathologie, Chemie, Gynäkologie und Geburtshilfe (1897/98 organisierte A. I. Mars[2] die erste Klinik für Frauenkrankheiten dort), Chirurgie, Innere Medizin, Dermatologie, HNO-Heilkunde und andere hinzu. 1894 wurde das Hauptgebäude in Lytschakiw errichtet. Nach der Sowjetischen Besetzung Ostpolens wurde die Westukraine 1939 der Sowjetunion einverleibt. Die Medizinische Fakultät wurde aus der Lemberger Universität ausgegliedert und als Medizinisches Institut Lwiw mit zwei Fakultäten reorganisiert. Seither existiert die Hochschule als eine selbständige medizinische Hochschule.

Heute zählt die Universität 75 Abteilungen (darunter 47 klinische und 19 für höhere Bildungseinrichtungen der Ukraine), 14 Gebäude, ein Zahnärztezentrum, einen botanischen Garten, ein Labor des Forschungszentrums für die Prüfung neuer Krebsmedikamente, eine Forschungsbibliothek, 4 Museen und 35 Amateurgruppen. 1996 erhielt das Medizinische Institut Lwiw die höchste Akkreditierungsstufe und seinen heutigen Namen erhalten. 2003 wurde die Medizinische Universität Lwiw zur Nationalen Universität erklärt.[3]

Struktur

Hauptgebäude der Medizinischen Universität Lemberg aus 1894

Zurzeit hat die Universität fünf Fakultäten und eine Abteilung:

  • Medizinische Fakultät №1
  • Medizinische Fakultät №2
  • Fakultät für Zahnmedizin
  • Fakultät für Pharmazie
  • Fakultät für Nachdiplomstudium
  • Abteilung für ausländische Studierende

Weblinks

Commons: Nationale Medizinische Danylo-Halyzkyj-Universität Lwiw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Offizielle Website der Universität

Einzelnachweise

  1. Директор: Зіменковський Борис Семенович. ЛНМУ імені Данила Галицького, abgerufen am 24. Juni 2023.
  2. J. Stahnke: Ludwik Teichmann (1823–1895). Anatom in Krakau. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 2, 1984, S. 205–267; hier: S. 217.
  3. Lemberg erleben – die Geschichte der Universität.

Charkiw: Charkiwer Nationaluniversität für Radioelektronik | Nationale W.-N.-Karasin-Universität Charkiw | Nationale Technische Universität „Polytechnisches Institut Charkiw“ | Nationale Mykola-Schukowskyj-Universität für Luft- und Raumfahrt. Czernowitz: Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz. Dnipro: Dniprower Staatliche Technische Universität | Nationale Technische Universität „Dniproer Polytechnikum“ | Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro. Donezk: Nationale Universität Donezk | Nationale Medizinische Universität Donezk | Nationale Technische Universität Donezk. Iwano-Frankiwsk: Nationale Wassyl-Stefanyk-Universität der Vorkarpaten | Nationale Technische Universität für Öl und Gas. Kamjanez-Podilskyj: Nationale Iwan-Ohijenko-Universität Kamjanez-Podilskyj. Kiew: Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kiew | Kiewer Polytechnisches Institut (KPI) | Borys-Hrintschenko-Universität Kiew | Nationale Akademie der Bildenden Künste und Architektur | Nationale Luftfahrt-Universität | Nationale Medizinische Oleksandr-Bohomolez-Universität | Kiew-Mohyla-Akademie | Nationale Wadym-Hetman-Wirtschaftsuniversität Kiew | Kiewer Nationale Universität für Handel und Wirtschaft | Kiewer Nationale Universität für Bauwesen und Architektur | Nationale Landwirtschaftliche Universität | Nationale Pädagogische Universität M. P. Drahomanow. Krywyj Rih: Nationale Universität Krywyj Rih | Staatliche Pädagogische Universität Krywyj Rih. Lwiw: Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw | Nationale Medizinische Danylo-Halyzkyj-Universität Lwiw | Nationale Polytechnische Universität Lwiw | Ukrainische Katholische Universität. Luhansk: Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Luhansk | Ostukrainische Nationale Wolodymyr-Dal-Universität. Odessa: Nationale I.-I.-Metschnikow-Universität Odessa |  | Nationale Wirtschaftsuniversität Odessa. Saporischschja: Technische Universität Saporischschja. Simferopol: Nationale Taurische Wernadskyj-Universität. Slowjansk: Staatliche Pädagogische Universität Donbas. Ternopil: Nationale Medizinische Ivan-Horbaczewski-Universität. Winnyzja: Staatliche Medizinische Universität Winnyzja „M. I. Pirogow“

Normdaten (Körperschaft): GND: 10064093-X (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n2005038886 | VIAF: 133484487