Kolowratshöhle

Kolowratshöhle

Anton Sattler: Kolowratshöhle am Untersberge (1865)
Anton Sattler: Kolowratshöhle am Untersberge (1865)

Anton Sattler: Kolowratshöhle am Untersberge (1865)

Lage: Land Salzburg, Österreich
Höhe: 1391 m ü. A.
Geographische
Lage:
47° 43′ 40,5″ N, 13° 0′ 30,9″ O47.7279113.008571391Koordinaten: 47° 43′ 40,5″ N, 13° 0′ 30,9″ O
Kolowratshöhle (Land Salzburg)
Kolowratshöhle (Land Salzburg)
Katasternummer: 1339/1
Gesamtlänge: 38.000 m
Niveaudifferenz: −1.100 m

Die Kolowratshöhle (auch Kolowrathöhle) ist eine Höhle im Untersberg in den Berchtesgadener Alpen auf dem Gebiet der Gemeinde Grödig. Sie wurde nach Graf Franz Anton von Kolowrat-Liebsteinsky benannt.

Beschreibung

Bereits im 19. Jahrhundert wurde die Eishöhle erforscht. Die Eisfläche in der Eingangshalle an der Nordseite des Untersbergsmassivs wurde sogar zum Eislaufen genutzt, ist aber immer weiter abgeschmolzen, nachdem der Höhleneingang vergrößert worden war.

  • Beobachtung des Abschmelzens von Eiskegeln über den Sommer 1876 von Eberhard Fugger
  • Zustand am 21. Mai 1876 (Eiskegel sind über den Winter aus Tropfwasser entstanden)
    Zustand am 21. Mai 1876 (Eiskegel sind über den Winter aus Tropfwasser entstanden)
  • Zustand der gleichen Stelle am 22. Oktober 1876 (Abschmelzen des Eiskegels über die Sommermonate)
    Zustand der gleichen Stelle am 22. Oktober 1876 (Abschmelzen des Eiskegels über die Sommermonate)

Seit 1979 ist die Verbindung mit den Gamslöchern bekannt (Gamslöcher-Kolowrat-Höhlensystem), seit 2004 mit dem Salzburgerschacht (Gamslöcher-Kolowrat-Salzburgerschacht-System). Das Höhlensystem wurde bisher auf einer Gesamtlänge von 38 Kilometern bis in mehr als 1100 Meter Tiefe erforscht. Es wird vermutet, dass die Kolowratshöhle gemeinsam mit der Riesending-Schachthöhle und den Windlöchern ein mindestens 70 Kilometer langes, den gesamten Berg durchziehendes Höhlensystem bildet, die Verbindungshöhlen dürften jedoch größtenteils unter Wasser stehen. Die Entwässerung erfolgt vermutlich über die Fürstenbrunner Quellhöhle.

Trivia

Gustav Freiherr von Lerchenfeld, bayerischer Politiker und vormaliger Präsident der Kammer der Abgeordneten, starb 1866 an den Folgen eines Sturzes in der Höhle.[1]

Literatur

  • Gerhard Zehentner: Das Gamslöcher-Kolowrat-Höhlensystem (1339/1) am Salzburger Untersberg, Forschungsergebnisse 2006–2010. In: Die Höhle. Band 61, 2010, S. 102–108 (zobodat.at [PDF; 16,2 MB; abgerufen am 14. August 2014]). 
  • Gerhard Zehentner, Georg Zagler, Walter Klappacher: Das Gamslöcher-Kolowrat-Salzburgerschacht-System (1339/1). In: Die Höhle. Band 57, 2006, S. 90–102 (90–102 S., zobodat.at [PDF; 20,5 MB; abgerufen am 14. August 2014]). 
  • Ulrich Meyer: Auf der Suche nach dem Barbarossa-System im Untersberg. In: Akten des 13. Nationalen Kongresses für Höhlenforschung, 2012 – Actes du 13e Congrès national de Spéléologie. Muotathal 2012, S. 68–74 (agsr.ch [PDF; 462 kB; abgerufen am 14. August 2014]). 
  • Robert Bouchal, Josef Wirth: Höhlenführer Österreich – Über 100 Höhlen mit Skizzen, Plänen, Zugangsbeschreibungen und 150 Fotos. Pichler Verlag, Wien 2001, ISBN 3-85431-234-2, S. 165–168.
  • Eberhard Fugger: Beobachtungen in den Eishöhlen des Untersberges bei Salzburg. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 28. Salzburg 1888, S. 65–164 (onb.ac.at). 
Commons: Kolowratshöhle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gamslöcher-Kolowrath-System am Untersberg. Geschichte, Zeichnungen, Fotos
  • Kolowratshöhle im Salzburgwiki

Einzelnachweise

  1. Gustav Frhr. v. Lerchenfeld. In: Beilage zur Allgemeinen Zeitung. Nr. 308, 4. November 1866, ISSN 0340-1375, S. 5061 (Digitalisat).