Ein Feldlager in Schlesien

Werkdaten
Titel: Ein Feldlager in Schlesien

Titelblatt des Librettos, Berlin 1844

Form: Singspiel in drei Akten
Originalsprache: Deutsch
Musik: Giacomo Meyerbeer
Libretto: Eugène Scribe, Ludwig Rellstab
Uraufführung: 7. Dezember 1844
Ort der Uraufführung: Königliche Hofoper, Berlin
Ort und Zeit der Handlung: Schlesien und Schloss Sanssouci während des siebenjährigen Krieges (1756/1763)
Personen
  • Saldorf, Hauptmann a. D. (Bass)
  • Therese, seine Nichte (Sopran)
  • Vielka, seine Pflegetochter (Sopran)
  • Konrad (Tenor)
  • Tronk, Hauptmann der ungarischen Reiter (Bariton)
  • Ein ungarischer Reiter (Tenor)
  • Ein Grenadier-Unteroffizier (Bass)
  • Ein Artillerie-Unteroffizier (Bariton)
  • Ein Zietener Husar (Tenor)
  • Ein schwarzer Husar (Bass)
  • Ein brauner Husar (Sprechrolle)
  • Zwei Unteroffiziere (2 Sprechrollen)
  • Ein Soldat (Sprechrolle)
  • Steffen, ein alter Bauer (Tenor)
  • Nanette (Sopran)
  • Zwei Mädchen (zwei Soprane)
  • Ungarische Reiter, preußische Soldaten aller Waffengattungen, Marketenderinnen, Bauern, Bäuerinnen, Pagen, Diener (Chor, Statisten)
  • Marketenderinnen (Ballett)

Ein Feldlager in Schlesien ist ein „Singspiel in drei Akten, in Lebensbildern aus der Zeit Friedrich’s des Großen“ des Komponisten Giacomo Meyerbeer. Dieses Werk entstand 1843/44 mit einem Libretto von Eugène Scribe in der Übersetzung von Ludwig Rellstab.

Handlung

Erster Akt

Zimmer in Saldorfs Landhaus

Friedrich der Große läuft Gefahr, von ungarischen Reitern unter Führung Hauptmann Tronks gefangen genommen zu werden. Um das zu verhindern, lenkt Vielka, die Pflegetochter Hauptmann Saldorfs, ihre Landsleute ab, während Konrad mit dem König die Kleider tauscht. Der Plan gelingt, und der König kann entkommen.

Zweiter Akt

Preußisches Lagerleben

Es erklingen Lieder, Märsche und Tänze. Plötzlich macht das Gerücht die Runde, Saldorf habe den König verraten. Die königstreuen Soldaten wollen den Hauptmann sofort töten, um ihren König zu rächen. In letzter Minute taucht ein Husar auf mit der Nachricht, der König sei im Lager angekommen, nachdem Saldorf ihn gerettet habe. Dadurch entgeht dieser dem schon sicher geglaubten Tode.

Dritter Akt

In Schloss Sanssouci

Vielka und Konrad werden vom König empfangen und sollen von ihm seiner Rettung wegen gelobt und ausgezeichnet werden. Plötzlich trifft die Nachricht ein, Leopold, ebenfalls ein Verwandter Saldorfs, sei verdächtigt, ein Deserteur zu sein, und verhaftet worden. Vielka und Konrad verzichten auf die Auszeichnung des Königs und bitten stattdessen um Gnade für Leopold. Es ertönt ein Militärmarsch, und der Vorhang fällt.

Instrumentation

Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:[1]

Werkgeschichte

Seine Uraufführung erlebte das Feldlager am 7. Dezember 1844 an der Königlichen Oper in Berlin anlässlich der Wiedereröffnung nach der Brandkatastrophe im August 1843.

In der Bearbeitung von Charlotte Birch-Pfeiffer feierte dieses Werk am 18. Februar 1847 unter dem Titel Vielka in Wien Premiere. In der Titelrolle war Jenny Lind zu sehen.

Einige Nummern dieser Musik nahm Meyerbeer 1854 in seine Oper L’étoile du nord auf.

Literatur

  • Leo Melitz: Opernführer. Globus-Verlag, Berlin 1914, S. 86.
  • Horst Seeger: Opern-Lexikon. Heinrichshofens Verlag, Wilhelmshaven 1987, ISBN 3-7959-0271-1, S. 190.

Weblinks

Commons: Ein Feldlager in Schlesien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ein Feldlager in Schlesien: Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
  • Arien und Gesänge aus: Ein Feldlager in Schlesien. Libretto, 1844. Digitalisat bei Google Books
  • Ein Feldlager in Schlesien (Giacomo Meyerbeer) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna
  • Diskografie zu Ein Feldlager in Schlesien bei OperadisPatriotisches: Meyerbeers „Feldlager in Schlesien“. In: Operalounge. Abgerufen am 4. März 2022. 

Einzelnachweise

  1. Sieghart Döhring: Ein Feldlager in Schlesien. In: Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters. Band 4: Werke. Massine – Piccinni. Piper, München/Zürich 1991, ISBN 3-492-02414-9, S. 140–142.

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Normdaten (Werk): GND: 1030489696 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 292798820